Verbesserung Stadtbus- Bedienung Insel
Der Stadtbusverkehr Lindau ist seit seiner Inbetriebnahme 1994 ein Rendezvous- System mit vier Linienästen und relativ statisch nicht sehr verändert worden. Ein Splitting der Anbindung Industriegebiet / Zech als auch die neugeschaffene Linie 5 sind im Laufe der Jahre dazugekommen.
Geblieben ist die vehemente Störanfälligkeit, die den Stadtbus Lindau zu einem der unpünktlichsten Verkehrssystem deutschlandweit abrutschen ließ. Waren es zunächst die (heute nicht mehr existenten) Schranken, sind es mittlerweile die auf allen Ästen, besonders aber im Ostteil der Stadt als auch auf der Insel vorherrschenden verkehrlichen Beeinträchtigungen durch die anderen Teilnehmer (MIV, Radfahrer, Fußgänger).
Am Rendezvous- System wird jedoch verkehrspolitisch dogmatisch wie an einem Credo festgehalten, wobei es in anderen Städten – auch in den beiden Vorbildern für Lindau Bregenz und Dornbirn – längst modifiziert bzw. ergänzt worden ist.
Statt eines statisch vertakteten und ständig verspäteten starren Liniensystems was die Benutzung von und zur Insel für den Bürger wie den (Urlaubs-) Gast unattraktiv erscheinen lässt, wäre meines Erachtens ein Rundkurssystem „Inselbahnhof – Toskana – Aeschach/ZUP – Schulzentrum – Reutin – Bahnhof-Reutin – Toskana – Inselbahnhof“ effizienter, das zudem noch mit 2 Bussen zeitgleich in beiden Richtungen bedient wird.
Ob diese beiden Kurse ebenfalls in ein starres Fahrplankorsett eingebunden werden oder sie floatil losgelöst von den anderen die peripheren Stadtteile bedienenden Außenast- Linien geführt werden, kann durch zeitlich begrenzte Testläufe ermittelt werden. Diese sollten jedoch zur Ermittlung der Praxis- und Stress- Tauglichkeit auch während er Hauptsaison – Phase Juli-August-September ausprobiert werden.
Um zeitliche Verzögerungen durch parkierende Fahrzeuge und / oder Fußgänger zu vermeiden, sollte die Hauptführungs- Route zumindestens während der Hauptsaison nur entlang der ausgebauten Straßen (Zwanziger Straße / Zeppelinstraße) geführt werden und nur einzelne Kurse (z.B. bei Theateraufführungen / sonstigen Events) durch die Altstadt geführt werden. Durch die Dichte der Haltestellen auf der Insel kann jedem Bürger / Gast ein Fußmarsch von 250 m zur nächsten Haltestelle zugemutet werden. Der Weg dahin könnte durch Wegweiser angezeigt werden.
Eine Reihe von Vorteilen wären ad hoc gegeben:
- Der Pendelbus, bislang nicht ins BODO- System integriert und zu 100% von der Stadt subventioniert, könnte aufgegeben und mit in den Rundkurs integriert werden.
- Ein größerer Teil der Versorgungsfahrten zwischen den drei Hauptsiedlungskernen (0 Insel, Aeschach, Reutin) könnte ohne zu große Verspätungen und Kursausfälle, wie derzeit noch, durchgeführt werden.
- Eine engmaschigere Haltestellendichte würde die Appetenz der örtlichen Zielkundschaft (=Bürger Lindaus) verstärken, ohne dass gleiche der Verdacht der Doppelbedienung und Konkurrenz zur Bodensee-S-Bahn zwischen Insel und Reutin im Raum steht.
- Eine Reihe von Auffangparkplätzen würden ataktisch mitbedient und – eine entsprechende P+R – Konstellation (Ticketrabatt o.ä.) vorausgesetzt - eine relativ zeitnahe Zu- und Abführung parkierender Tages- Touristen garantieren und somit die Attraktion des Stadtbus-Systems auch bei externen Gästen wieder ansteigen lassen, statt diese auf Parkplatz – Suche Richtung Insel zu dirigieren.
- Störungen auf den Außenästen würden zeitlich abgefedert und nicht an die „Kernlinien“ weitergegeben. Es dürfte zur System- Stabilisierung und damit auch wieder zu einer höheren Akzeptanz bei der ortsansässigen Bevölkerung kommen.
- Die Modifikation von einem reinen Rendezvous- System zu einem „reduzierten Rendezvous- System mit Kern-Schleife“ würde die Verspätungen von derzeit bis zu 1h auf maximal 10 – 15 Minuten schrumpfen lassen (ausgenommen natürlich Total-Ausfall einer Außenast- Linie).