Inselbahnhof - Regionalverkehr
Der frühere „Haupt“- Bahnhof der Insel wurde 2020 im Zuge der „Zweibahnhofs-Lösung“ zu einem Regionalbahnhof abgestuft und neu „Lindau-Insel“ getauft. Im Rahmenplan „Hintere Insel“ ist bislang eine massive Gleis- Reduktion und eine teilweise massive Überbauung der freiwerdenden Bahn-Flächen vorgesehen.
Seit der Umwidmung sind die Nachbargemeinden nicht mehr taktmäßig konsequent mit der Insel verbunden. Besonders zur Hauptsaisons fällt negativ auf, dass auf eine Umsteigerelation in Reutin in den Abend- Stunden ausgewichen werden muss. Dies führt im Endeffekt dazu, die Nutzung der Bahn auch bei gleichzeitigem Angebot von „Bodensee-Card“, 9-Euro- Ticket und anderen Vergünstigungen abzulehnen und sich per Automobil Richtung Lindau auf den Weg zu machen. Hinzu kommt noch ein „planmäßiger 350 m- Sprint in Reutin (teilweise als besonderes Highlight noch via Überführung) sollte man doch die Bahn als Carrier benutzen. Die Region tut alles zur Unterstützung der sportlichen Fitness Ihrer Urlaubsgäste !
Gleiches Schicksal widerfährt den Radtouristen und wird sich womöglich zukünftig noch verschlimmern: Das Land Baden- Württemberg plant ab 2025 den Einsatz neuer Züge mit 200 km /h (Coradia Stream High Capacity (HC )), die Lindau mit Stuttgart verbinden sollen. Pech nur: Mit 212 m Länge belegt eine Doppeltraktion mit 60 Fahrrad- und 760 Normal- Reisenden ein volles Gleis in Reutin und wäre bei Durchführung des Rahmensplanes „Westliche Insel“ zu lang für den Lindauer Inselbahnhof. Ein sinnvolles Angebot für einen bahngestützten sanften ökologischen Tourismus kommt so nicht zustande.
Ähnliche Drangsalien dürfen Bahngäste im Württembergischen Allgäu bereits jetzt erleben, da die dortigen Bahnhalte für Doppeltraktionen der Relation München – Lindau einfach zu kurz sind !